Polizeipastor - Kein Amt für zarte Seelen
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Erstausstrahlung:
April 2003 | ARD
Wenn Beamte der Polizeidirektion Anklam in Mecklenburg-Vorpommern einen schwierigen Einsatz haben ist auch Andreas Schorlemmer dabei. Er kümmert sich um Menschen am Unfallort, überbringt Todesnachrichten, tröstet Angehörige oder vermittelt bei Demonstrationen. Seit sechs Jahren arbeitet der evangelische Pfarrer im Dienste der Polizei. Als Seelsorger betreut er 664 Beamte. Er steht seinen Kollegen zur Seite wenn sie seelische Nöte haben, hilft ihnen mit schlimmen Erlebnissen fertig zu werden. Sein Einsatzort ist ein riesiges Gebiet zwischen der polnischen Grenze, der Ostsee und den Städten Greifswald und Neubrandenburg. Allein im Jahr 2002 gab es in diesem Bereich 296 Verkehrstote. Viele Kreuze am Straßenrand erinnern an die Unfälle und häufig kennt der Seelsorger ihre Geschichte.
Woher er seine Kraft nimmt, die er für den Polizeidienst braucht, weiß er selbst nicht so genau. Aber vermutlich ist es das Amt in der Gemeinde, das ihn immer wieder aufbaue, meint der Pastor aus Groß-Kiesow, einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern. Die Kirche sei sein Refugium, in dem er immer wieder Ruhe fände, sagt er. Martina Krüger und Konrad Herrmann haben den Pastor eine Woche lang bei seinen schwierigen Aufgaben begleitet.